Schietwetterschollenfilet

Heute ist Schietwetter, Regen, grau und herrlich langweilig.

Also habe ich mich auch bisher nur rausgewagt, um Holz zu holen und bei der Fiskekompagniet frisches Schollenfilet und Krabben zu holen, ein Kilo neue Kartoffeln für Stampf fielen mir unterwegs auch noch in die Hände 😉

Velbekomme!

D-Day, Olsenbande, Vigsö

Passend, ohne dran zu denken, waren wir am 73. Jahrestag des „D-Day“ an einem Stück des sogenannten Atlantikwall, bei Vigsö in der Nähe von Hanstholm.  Ein Graffiti, an einem der Bunker verband das auch passenderweise miteinander…

Aber den Schrecken haben diese Bunker seitdem verloren. Zwischenzeitlich sorgten sie für viel Spaß und Aufregung in dem Film die „Die Olsenbande fährt nach Jütland

Heute wirken Sie auf uns wie ein paar Relikte aus ferner Zeit.

Einer der Künstler, der die Bunker bemalt hat, kommt aus der Gegend.

Touristeninfos zu den Bunkern in Vigsö, der Festung Hanstholm und drumrum gibts unter anderem hier.

Ymer, Kastanienbier und Schollenfilet

Ymer, Kastanienbier und Schollenfilet, um nur eine Auswahl der dargestellten Spezialitäten aufzuzählen, die uns hier schon innerhalb weniger Stunden begegneten… Aber seht selbst:



Ymer, ein Sauermilchprodukt, typisch dänisch, in Schweden gibt es die ähnliche Filmjölk in zahlreichen Ausprägungen, bei uns wäre dass meiner Meinung nach ’ne dünne Dickmilch (was für ein schönes Wortspiel 😉 Schmeckt lecker zu heimischen Erdbeeren, Havre Fras oder Müsli.

Kastanienbier, gibts hier bei einem großen Discounter gerade im Angebot, wie auch Wallnuss-, Holunder- oder Lindenblütenbier. Ein glutenfreies Bier… naja, ich werde es wohl probieren, auch wenn ich selten Bier trinke, und das glutenhaltige Weissbrot in Dänemark liebe. Ist wohl ’ne dänische Spezialitätenbrauerei, die sich aber mittlerweile europaweit ausbreitet.

Schollenfilet, frisch bei der Fiskerikompagniet, dem Fischladen in Nørre Vorupør, heute morgen erstanden. Hinterm Laden wurde gerade ein Kutter auf den Strand gezogen, vorne gab’s den Fisch.

Wienerbrød, Kaffestang oder in Deutschland „Kopenhagener Gebäck“. Gehört zu einem Aufenthalt in Dänemark einfach dazu. Auch wenn Kritiker meinen, dass die verwendeten Fette nicht „gesund“ seien, schmecken tut es.

Wie auch die klassisch dänischen Kartoffelchips, nur gesalzen. Ich erinnere mich noch, wie es vor Jahrzehnten bei der Freundin meiner Eltern, Agnes Lund im Aargabs hus, zur frisch von ihrem Mann Oskar geschossenen Mövenbrust, ofenwarme Kartoffelchips (aus der Tüte) gab. Wahrscheinlich beruht darauf meine ausgeprägte Vorliebe für diese wahre Delikatesse, wie sie in Deutschland mit durch Paprika gewürztes Zeug ad absurdum geführt wird 😉

Und das Beste

an alle dem ist die Tatsache, das wir überhaupt hier sind! Denn vor genau einer Woche deutet viel darauf hin, das unser Urlaub wohl so nicht klappen könnte.

Denn Christine war seit dem 20. im Krankenhaus, Bauchschmerzen der heftigen Art, die sich aber dann Sonntagabend in einem perforierten, zu entfernendem Blinddarm aus der Welt schaffen ließen. So kam sie dann Freitag nachmittag wieder frei und seit gestern weilen wir hier.

Nachdem wir noch kurz eine Extratour über die A7 gedreht haben, um am Ende auch mein Portemonnaie, mit Ausweis und Scheckkarte dabei zu haben. Ist schon doof an der Anschlussstelle Neumünster-Nord den Einfall zu haben, dass das noch zu Hause liegt… Naja… Gunnar kam uns dankenswerter Weise bis Bispingen (heißt es deshalb so?) entgegen…

Ach, und das Wetter?

Gestern, spiegelblanke Nordsee, bei 25°C und keinem Wind. Seit heute mittag bläst es aber und der Himmel ist grau. Egal: Urlaub!

Jetzt geht’s noch ’ne Runde in die Dünen und an den Strand.

11. Juni 2016

Nun sind vierzehn entspannte Tage in Schweden fast um. Morgen fahren wir wieder nach Hause.
Vierzehn Tage, während der wir ganz viel geschlafen und gelesen und schöne Spaziergänge in den Dünenwäldern, zwischen den Feldern und am Sandstrand gemacht haben. Alte Burgen und Musikinstrumente erkundet. Gut gegessen. Neue Eindrücke aus einer Gegend gewonnen die wir nur von der Durchreise kannten.

Und natürlich jede Menge Eindrücke und Momente versucht auf Fotos festzuhalten …

Mein Ausblick, während ich diese Zeilen schreibe

Eine mobile Sauna in Kåseberga am Hafen

Auf dem hohen Ufer unterwegs nach Kåseberga
Auf dem hohen Ufer unterwegs nach Kåseberga
Neu: Daim und Salzlakritzschokolade


Hej då, bis zum nächsten mal.

Bei Sandhammeren am Strand

Bei strahlendem Sonnenschein, knatschblauem Himmel und einer sanften Brise haben wir heute eine große Runde am Strand bei Sandhammeren gedreht. 

Superfeiner Sand, ganz schön kaltes Wasser, wenig Betrieb, Blick auf Bornholm und kilometerweit barfuß durchs Wasser latschen…

Und zwischendurch noch eine Blindschleiche (?) am Strand im Meer.








Danach noch in Kåseberga im Fischladen frisches Dorschfilet gekauft, den gibt’s dann heute zum Abend.

Bolle, 6. Juni, Ystad, Schweden

Heute ist schwedischer Nationalfeiertag. Den gibt’s als arbeitsfreien Tag erst seit 2005, unter anderem weil sich die Einwanderer gewundert haben, dass an einem Nationalfeiertag gearbeitet wird…Heute Mittag waren wir zu den lokalen Feiern in Ystad, haben die Honoratioren an uns vorbeiziehen lassen und eine Runde durch die Stadt gedreht.


Um hinterher noch im Supermarkt einzukaufen. Denn die haben hier jeden Tag geöffnet, das ganze Jahr!

Ansonsten verbringen wir hier bei blauem Himmel und Sonnenschein sehr entspannte Tage. Die über 25°C von letzter Woche sind frischen 15 – 20°C gewichen. Aber auf dem Rasen liegen, lesen, spazieren gehen und fahren daran hindert uns das wahrlich nicht. Beste Sommerfrische!

Unsere Abendrunde mit dem Hund führt uns meist auf die hohe Düne zum Meer hin.

Gestern konnten wir den Blick bis Bornholm (40 km) am Horizont schweifen lassen.


Auf dem Rückweg begegnete uns noch Bolle, ein kleiner, wenige Stunden alter Bursche mit seiner Frau Mama…

Wallander, Wikinger, Ritterburg

„… Nur wenige Straβen in Schweden haben so große Aufmerksamkeit erregt wie Mariagatan in Ystad – und noch weniger auf Grund einer fiktiven Person. Der beliebte Polizeikommissar Kurt Wallander wohnt hier… Die Straßenlaterne scheint gelblich, Wallanders blauer Peugeot parkt auf der Straße und aus der Wohnung hört man Opernarien. In den Büchern wohnt Wallander in dem Haus auf Mariagatan mit der Nummer 10. …“ 

[aus der App „Auf Wallanders  Spuren“, http://www.wallander.ystad.se]

Ystad liegt zwanzig Kilometer westlich. Kommissar Wallander trifft man nicht mehr an, die Leser der Romane über ihn wissen warum. Einen Stadtrundgang haben wir schon gemacht. Überall finden sich hier Orte aus den Büchern und erst recht aus den Verfilmungen. 

Mal schauen, ob wir zum Nationalfeiertag am Montag dem 6. nochmal hin fahren ? 

Oder uns nächste Woche die neue Ausstellung Archæomusica anschauen?

Doch zuvor haben wir schon zwei andere Sehenswürdigkeiten besucht.

Åles Stenar

Manchmal wird die Schiffsetzung Åles stenar hoch über der Ostsee in einem Atemzug mit Stonehenge erwähnt. Auf jeden Fall ein beeindruckender Ort der einen beim Blick über die Steine, die umliegenden kahlen Wiesen und das dahinter liegende Meer etwas magisches spüren lässt. 

Hoch gelegen über der Ostsee, so dass sich hier beim richtigen Wind die Paraglider herumtreiben. Und dahinter, in eine Mulde gepresst, der Ort Kåseberga, im Sommer von Touristen überrannt, aber noch ist es ruhig hier.

Åles stenar

Glimmingehus

Eine Ritterburg aus dem frühen 16. Jahrhundert. Verdammt gut erhalten. Nicht so wie man sich eine Ritterburg vielleicht vorstellt, auf ’nem Felsen über einem breiten Fluss. Aber mit ’nem Graben drum ist Glimmingehus massiv gebaut, gut zu schützen und der damalige Komfort noch gut zu Erkennen. Die Waschplätze in den Gemächern, die Abtritte an der Wand, die Luke zum Pech und Feuer über unerwünschte Eindringlinge im Eingang zu gießen oder die Warmluftheizung von der Küche im Keller zu den höchst gelegenen Räumen.

Glimmingehus mit Burgfräulein

Sommerhaus

Unser Domizil in diesen Tagen, ein alter Hof, mit den Resten einer Windmühle auf dem Grundsück.
Inmitten von Raps-, Getreide-, Zwiebel-, Kartoffel- und, ja ihr lest richtig, Topinambur-Feldern. Nebenan liegt ein großer KRAV zertifizierter (Öko-) Gemüsehof, der eben auch  Topinambur anbaut.


Der Hof selber hat sicher schon bessere Tage gesehen. Aber die Lage, der Ort und auch der akzeptable Preis in der Nebensaison sind schon o.k. Ich muss mich immer mal dran erinnern, das in Schweden eine andere „Ferienhauskultur“ gilt als bei schicken dänischen Sommerhäusern an der Nordeseeküste. Wenn man bedenkt, wie begehrt die Südküste Schwedens ist, dann wird einem auch klar, dass alles „vermietbar“ ist. Einige Teile des Anwesens sind richtig gut in Schuss, und andere, naja, zerfallen halt schon. Wir haben viel Platz und die Sonne scheint jeden Tag 🙂

Es wuchert und verwildert.
Der lange Flur
Blick in die Küche zum Esstisch
Die Mühle am Haus