Mission Beach – Boulders – Yarrabah – Port Douglas

Die aufmerksamen Mitleser werden schon an der Überschrift gesehen haben, das wir hier schon mal waren, in Port Douglas, macht nichts, ist schön hier, Four mile Beach vor der Haustür, netter Campingplatz, noch ein bisschen rumfaulenzen.

Heute morgen in Mission Beach hat’s beim losfahren geregnet, um dann gleich danach wieder Sonnenschein zu haben. Die letzten Nächte hat’s immer mal wieder geregnet, aber an irgendwas gehindert hat das nicht. In der Zeitung schreiben Sie, dass das einen Vorgeschmack auf die Wet gibt. Die Wet Season ist die hiesige Regenzeit von Dezember bis März, also im Sommer. Da kommen hier im tropischen Norden Australiens zum Teil Unmengen Regen runter, und dann auch noch Wirbelstürme, die Zyklone.

Doch selbst das hält mich jetzt nicht von einem oder zwei shortbread star mit cranberries und pistachio nuts ab.  

Später machen wir ein kleines BBQ, Steak und Buternut Kürbis. Und vielleicht noch etwas von dem Obst von ’ner Farm unterwegs (Pappaya, Passionsfrucht, Melone) frische sugar bananas hatten wir schon.

Ach ja, gestern Abend waren wir noch bei Sonnenuntergang  balinesisch Essen. Für Christine gab es  auf Holzkohle gegrillte mackerel und für mich ein stir-fry mit prawns, dazu Reis mit Kokos. Lecker!

   
   

  

… ich schweife ab.

Heute führte die Fahrt über The Boulders bei Babinda, grandiose Felsen in einem Fluss am Fuße des mit 1622 m höchstem Berg Queenslands, dem Mount Bartle Frere, drumherum noch mehr so hohe Gipfel, beeindruckend auch der pyramidenförmige 922 m hohe Berg Walshs Pyramide, zum Teil wolkenumschlungen. Wundervolle Anblicke, dazu die grünen Weiden, Bananen- oder Zuckerrohrfelder und Wald, Regenwald.

   
   

Weiter ging es Richting Cairns. Vorher bogen wir aber nochmal Richtung Küste ab. Wenn man von Süden nach Cairns kommt liegen rechts und damit östlich einige Berge und laut Karte auch Strände und Buchten. Ein Sperrgebiet, aber auch Orte. Nur in den Reiseführern steht nichts über diesen Landstrich, wo doch sonst jede Hütte, gerade hier um Cairns erwähnt wird. 

Der Grund wurde uns dann aber augenscheinlich klar. Hier liegt die Siedlung Yarrabah. Ehrlich? Ein Ghetto.

Ort der Vertreibung der Aborigines von Fraser Island 1000 km in den Norden.

Geben wir doch den Ureinwohnern ein Plätzchen am Meer, hohe Berge, ein Fluss und 50 km Fahrstrecke zwischen denen und uns in unser  Cairns und schon haben wir Ruhe„, wird sich mancher Entscheider dabei gedacht haben. Und das schon vor über hundert Jahren, und so wirkte es auf uns auch heute. Schon der Weg dahin, eine gut ausgebaute Straße, aber steil und abgeschieden. 

   
 Der Ort? Polizeistation außerhalb am Ortseingang. Große Schule, Kindergarten, ärmliche Häuser, Müll, Hunde auf den Straßen. Es machte uns beide irgendwie wütend. Da schwebte Rassismus, Ausgrenzung in der Luft. Und die Geschichte schreibt den Rest, Missionsstation, Armut, Hunger, Aufstand, Vertreibung und in den letzten Jahren hat sogar mal das Kabinett hier getagt… Alibi?

Weiter ging es an Cairns vorbei, noch kurz bei Woolworths ein paar Lebensmittel und Getränke gekauft, nach Port Douglas. Ein Walk am Four mile Beach und dem Vogelgekreische, -gegluckse, -zwitschern um uns rum lauschen. Und dann kommen auch gerade Schwärme von Flughunden in die Bäume um uns. Leider nicht mehr gut zu fotografieren.

 
 Es wird bald dunkel.