Wallander, Wikinger, Ritterburg

„… Nur wenige Straβen in Schweden haben so große Aufmerksamkeit erregt wie Mariagatan in Ystad – und noch weniger auf Grund einer fiktiven Person. Der beliebte Polizeikommissar Kurt Wallander wohnt hier… Die Straßenlaterne scheint gelblich, Wallanders blauer Peugeot parkt auf der Straße und aus der Wohnung hört man Opernarien. In den Büchern wohnt Wallander in dem Haus auf Mariagatan mit der Nummer 10. …“ 

[aus der App „Auf Wallanders  Spuren“, http://www.wallander.ystad.se]

Ystad liegt zwanzig Kilometer westlich. Kommissar Wallander trifft man nicht mehr an, die Leser der Romane über ihn wissen warum. Einen Stadtrundgang haben wir schon gemacht. Überall finden sich hier Orte aus den Büchern und erst recht aus den Verfilmungen. 

Mal schauen, ob wir zum Nationalfeiertag am Montag dem 6. nochmal hin fahren ? 

Oder uns nächste Woche die neue Ausstellung Archæomusica anschauen?

Doch zuvor haben wir schon zwei andere Sehenswürdigkeiten besucht.

Åles Stenar

Manchmal wird die Schiffsetzung Åles stenar hoch über der Ostsee in einem Atemzug mit Stonehenge erwähnt. Auf jeden Fall ein beeindruckender Ort der einen beim Blick über die Steine, die umliegenden kahlen Wiesen und das dahinter liegende Meer etwas magisches spüren lässt. 

Hoch gelegen über der Ostsee, so dass sich hier beim richtigen Wind die Paraglider herumtreiben. Und dahinter, in eine Mulde gepresst, der Ort Kåseberga, im Sommer von Touristen überrannt, aber noch ist es ruhig hier.

Åles stenar

Glimmingehus

Eine Ritterburg aus dem frühen 16. Jahrhundert. Verdammt gut erhalten. Nicht so wie man sich eine Ritterburg vielleicht vorstellt, auf ’nem Felsen über einem breiten Fluss. Aber mit ’nem Graben drum ist Glimmingehus massiv gebaut, gut zu schützen und der damalige Komfort noch gut zu Erkennen. Die Waschplätze in den Gemächern, die Abtritte an der Wand, die Luke zum Pech und Feuer über unerwünschte Eindringlinge im Eingang zu gießen oder die Warmluftheizung von der Küche im Keller zu den höchst gelegenen Räumen.

Glimmingehus mit Burgfräulein

Sommerhaus

Unser Domizil in diesen Tagen, ein alter Hof, mit den Resten einer Windmühle auf dem Grundsück.
Inmitten von Raps-, Getreide-, Zwiebel-, Kartoffel- und, ja ihr lest richtig, Topinambur-Feldern. Nebenan liegt ein großer KRAV zertifizierter (Öko-) Gemüsehof, der eben auch  Topinambur anbaut.


Der Hof selber hat sicher schon bessere Tage gesehen. Aber die Lage, der Ort und auch der akzeptable Preis in der Nebensaison sind schon o.k. Ich muss mich immer mal dran erinnern, das in Schweden eine andere „Ferienhauskultur“ gilt als bei schicken dänischen Sommerhäusern an der Nordeseeküste. Wenn man bedenkt, wie begehrt die Südküste Schwedens ist, dann wird einem auch klar, dass alles „vermietbar“ ist. Einige Teile des Anwesens sind richtig gut in Schuss, und andere, naja, zerfallen halt schon. Wir haben viel Platz und die Sonne scheint jeden Tag 🙂

Es wuchert und verwildert.
Der lange Flur
Blick in die Küche zum Esstisch
Die Mühle am Haus

Sommerurlaub in Löderups strandbad

Sommerurlaub. Gestern haben wir uns auf den Weg nach Schweden gemacht, wieder einmal, zur Abwechslung aber in eine andere Gegend. Wir sind an der Südküste, ein Stück östlich Ystad, in der Nähe von  Löderups strandbad. Unser Haus steht ’nen guten Kilometer von der Ostsee, hinter hohen, alten Dünen, der Küstenstraße, mitten in den Rapps-, Getreide- und Zwiebel Feldern. 

Dieser ehemalige Grabstein hängt an unserem Haus.

Unser Haus, mit Windmühle und elektrischem Schaf (zwischen den beiden Bäumen links in der Mitte), das ist zwischen 21 und 7 Uhr am Grasen. 


Auf dem Weg zum Haus.

Felder, dann alte, hohe Dünen.

Blick von oben auf das Haus (hinter Boomer, rechts von Christine)

Am Strand

Sommerhaus am Hang in den Dünen.

Der Lastenaufzug dahin.

Schwedische Briefkästen, eigentlich nie einzeln.

Sommerhäuser am Strand in Löderups strandbad


Sommerhäuser am Strand in Löderups strandbad, im Hintergrund Kåseberga.


Kåsewood, hat was mit den Paraglidern hier in der Gegend um Kåseberga zu tun. Und das andere Ding da ist kein Streusalz Silo über dem Strand. Sondern FRA.

Mehr gibt’s die Tage zu lesen, nur so viel sei verraten, es gibt eine imposante Schiffssetzung aus der Wikingerzeit hoch über dem Meer, ein UN Generalsekretär hat hier gelebt, Kommisar Wallander hat hier gewirkt…

Ach, und das Wetter? Na so halt.

Dongguan 

Zur Zeit bin ich dienstlich in Dongguan in China unterwegs.

Heute morgen haben mein Kollege Jan und ich ’ne Runde ums Hotel gedreht. Dabei sind wir auf ’nen Markt gestoßen. Von Näherei über Winkekatzen, Gewürzen, Obst, Gemüse, Ochsenschwanzsuppe und Fisch, reicht das Angebot bis zu Seeschlangen umd Schildkröten…

Wetter? Trüb, 25-28 Grad, sehr schwül.

Essen: Alles mögliche, fremd, lecker, viel.

Am Strand

Bei dem schönen Wetter treibt es uns natürlich jeden Tag an den Strand. Trotz maximal 5 Grad Luft- und Wassertemperatur, natürlich nicht barfuß im Wasser wie noch letzten September, aber schön durchgepustet und sandgestrahlt.

Gelernt haben wir schon, das der Schaum am Strand entsteht, wenn sich insbesondere Eiweiß von den Algen um die Luftbläschen legt, die durch Brandung und Gischt entstehen. Das lässt natürlich darauf schließen, das unter der Wasseroberfläche Algen und Pflanzen wachsen. Schwer vorstellbar, bei dem vermeintlich tristen Strand.

Trister Strand? Natürlich versandet das Meerwasserbad, das vor zwei Jahren für fast zwei Million Euro in den Strand betoniert wurde. Aber vor der Saison wird sicher wieder freigebaggert. 

Vorupør Havbad versandet im Winter
 

Oder es endet wie der viele Beton, den unsere Vorfahren vor über 70 Jahren an Europas Strände gekarrt haben.  

Über 70 Jahre alter Beton, geht immerhin erst nach dem tausendjährigen Reich unter
 

Versandeter Durchgang

Der Sand fliegt hier nun mal, gerade im Winter. Früher, als es noch keine Radlader gab war es natürlich ein noch größeres Problem, die halbe Gegend war entvölkert. Aber auch heute versperrt der Sand mal so eben den Durchgang. 

Strand. Strandgut. Müll. Auch das ist der Strand, wie die tote Robbe oder der Müll der sich im Auslauf der Bogsted Rende sammelt.

Tote Robbe

 

Müll sammelt sich
 
Doch, das gehört auch dazu. Wie der Lärm den heute Vormittag die Flieger machten.

Aber auch: Nachher gibts nochmal frisches Schollenfilet. Heute mal in Hanstholm direkt in ’ner „Fischfabrik“ gekauft, die den Fisch ansonsten für den Transport und Export vorbereiten. Viel frischer, außer selbstgeangelt, geht es glaube ich nicht.

Frisches Schollenfilet. Hmmhh, lecker.

 

 

Wusstet ihr es schon ?

Keine Sorge, auch wenn die Überschrift anderes vermuten lässt, dies wird keine Lehrstunde über hier, Jytland, Dänemark oder was sonst so auf der Welt los ist. Doch dazu später mehr.

Bei Regen, Graupel und Wind haben wir gestern noch ’ne Runde am Strand gedreht. Nass geworden und den zum Glück noch geöffneten Fischladen erreicht. Es waren Ferien in der letzten Woche in Dänemark, darum auch der geöffnete Fischladen. Und wir hatten zum Abendessen frisches Schollenfilet mit Remoulade, Kartoffelmos und Ristede Løg (Röstzwiebeln). Danach noch ein Videoanruf von Paul & Gloria aus Wisconsin, die uns gratulieren wollten. Mein lieber Gunnarbruder meinte es über Facebook in die Welt herausposaunen zu müssen.

Nun denn. So hatte ich heute den Eindruck, bei der langen Runde am Strand, zur Bogsted Rende hin und durch Dünen, Heide und Moor zurück, dass uns alles hier begrüßen und beglückwünschen wollte. Der blaue Himmel ließ weiße Wolkenschiffe auf sich herlangsegeln.

 

Wolkenschiffe und Gischthauben

 

Weite, Wolkenschiffe und Gischthauben

Sandte einen Regenbogen herunter zum Meer.

Regenbogen

 

Von dem ich den Eindruck hatte, es hätte weiße Gischthauben als besonderen Gruß angelegt. Und streckte seine Fluten bis hoch über den Strand an den Dünenfuß um uns ganz nah zu sein?

Meer am Dünenfuß

Eine schöne Runde wars, durch eine Landschaft, mit Bildern und Eindrücken, die uns wohl immer wieder hierher locken.

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Weiter Blick in die Dünen

 

Dünenheide

 

Zum Ende stieg noch eine Lerche auf und sang uns ein kleines Lied 😉

Na, wusstest ihr es schon? Christine und ich haben letzte Woche geheiratet. Und zehnmal besser als jedes Fest und Brimborium ist eine Woche hier an der Nordwestecke Dänemarks alle mal. Selbst wenn die Jagdflugzeuge gerade am Himmel brüllend ihr Spiel spielen. Das ist dann wieder die reale Welt.
So senden wir Euch liebe Grüße, Olaf  und Christine.

Thy – Winterwind, Marzipanlakritz & Wienerpekan

Winterwind, Marzipanlakritz & Wienerpekan?

 

Winterwind
Winterwind

 

Marzipanlakritz

 

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Wienerpekan

 

Wir sind mal wieder in Thy, in Nørre Vorupør.

Gerade  graupelt und windet es ganz heftig ums Haus, wo vor zehn Minuten noch die Sonne hereinschien.

Macht nichts, wir haben die vormittägliche Strand- und Dünenrunde schon hinter uns.

Jetzt prasselt der Bullerofen im Haus und es ist Schreib-, Lese- und Mittagsschlafzeit.

Letzter Tag im Jahr 2015

Auch am letzten Tag dieses Jahres 2015 scheint die Sonne über die Bucht hier auf meinen Sitz am Esstisch.

Draußen ist es knapp über dem Gefrierpunkt“warm“, dazu bläst ein leichter Wind von Südosten vom Meer. Aber: Im Ofen knackt das Holz, Christine heizt und sorgt für wohlige Wärme.

Heute Vormittag haben wir noch eine schöne Runde durch das Naturschutzgebiet Uttorp im Südosten von Sturkö gedreht. Felsen, Brandung, Heide, knorrige Bäume, Flechten, Steinmauern, Moos, Raureif, … Beschienen von  warmen Licht unter knallblauem Himmel. Einfach nur schön!

Wenn heute Nacht um Mitternacht, wie in vielen Orten hier, das öffentliche Feuerwerk über Karlskrona abgefeuert wird, wollen wir aus unserem Wohnzimmer die fünf Kilometer über das Meer zugucken. Hauptsache die Sicht bleibt so klar. Nun, in den Nachrichten sprachen sie auch von Nordlichtern in den klaren Nächten, aber das haben wir noch nicht bewundern können.

Zum Schluss:

Euch allen, die ihr das lest, wünschen wir von einem schönen Fleckchen Erde gesendet, einen guten Start ins neue Jahr und natürlich nur das Beste, für heute, für morgen und für weiterhin!

   
  
   
  

Inselrundgang, Karamel Kungen, Wienerbrød 

Und wieder ein gänzlich unspektakulärer Urlaubstag. Ich habe ein ganzes Taschenbuch gelesen, Geburtstagsgeschenk, gar nicht so schlecht wie befürchtet. Titel: „Wir hatten nix, nur Umlaute – Meine Kreisstadtjugend mit Systemwechsel“. Irgend so ein mir bis dato unbekannter Rundfunkirgendwas Mensch beschreibt sei Heranwachsen, insbesondere um die Wende herum.

Nun, mehr als nix haben wir dann doch erlebt. 

Zu Fuß die Insel halb umrundet, bei frischen 2-3°C schöne Ausblicke auf die Ostsee gehabt. Und ein Bauherr schlägt hier selbst seine Steine, die es reichlich gibt, um das Fundament für ein Haus zu bauen. Mit Baukran nach alter Väter Art.

   
   
Lärmende Windräder gibt’s hier und die Insel wird an die Kanalisation angeschlossen, überall aufgerissene Wege und Gärten.

Im Inselladen das Karamelkungen Regal etwas geplündert, da gibt es Lösgodis, ein schwedisches Phänomen

  
Und  lecker Wiener Brød und ’ne Lokalzeitung für mich gab’s auch noch.   

   

Heute Abend gab’s, typisch schwedisch, Pyttipanna.

Ab Weihnachten in Schweden

Seit gestern sind wir auf Sturkö, einer Schäreninsel vor Karlskrona.

Wohnen in einem Häuschen mit tollem Meerblick. Frisch renoviert. Kleiner Holzofen…

Und alle Wetter. Hier hat’s heute morgen gegossen. Im Land hat’s geschneit (regnet aber jetzt weg) und gerade beim Kaffeetrinken mit Wienerbrød waren die letzten Strahlen der untergehenden Sonne zwischen den schnell dahinziehenden Wolken zu entdecken. Sonnenuntergang war um 15:30 Uhr.

Herrschaftlicher Blick vom Thron im WC auf ’s Meer 😉
  
„unsere“ Küche
  
„unser“ Wohnzimmer
  

Ein klein wenig Winter
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Wierbrød (gab’s auch schon gestern auf der Fähre)